Das erste Mal seit vielen Jahren hat das Wetter am Lauf10-Abschlußlauf in Wolnzach ein Einsehen mit den Lauf10ern gehabt und keine außergewöhnliche Hitze bereitgehalten. Einem gelungenem Lauf stand nichts im Weg!
Vielen Dank an Thomas für den folgenden Erfahrungsbericht:
Lauf10 - eine Fitnesserfahrung
„Du Schatz, ich habe mir überlegt, mich dieses Jahr noch mal zum Lauf10 anzumelden... ich habe vom letzten Jahr noch eine Rechnung offen!“ Kurze Überlegung: 10 Wochen Training, dann 10 km Abschlusslauf in Wolnzach. Den hatte Laila letztes Jahr ausgelassen und zwar aus gesundheitlichen Erwägungen, da die Temperaturen an diesem Tag deutlich über 30 Grad lagen. Und dieses Jahr ein neuer Anlauf?
Laila war schon seit der Corona-Zeit eine eifrige Joggerin, für mich dagegen war Laufen/Joggen immer „laaangweilig“. Außerdem war ich bei meinen gelegentlichen Versuchen trotz Langeweile ständig außer Atem. Und mit 60plus noch mit regelmäßigem Laufen anfangen?
Allerdings war ich im Vorjahr an einem Sonntags-Training als Fotograf dabei und hatte den Eindruck, dass diese nette Truppe mit recht viel Spaß bei der Sache war. Also schneller Entschluss: „Weißt Du was, dann machen wir das dieses Jahr gemeinsam!“.
Und schon waren wir beide angemeldet. Die ersten beiden Trainingswochen verpassten wir zwar wegen einer Urlaubsreise, aber als Boogietänzer sind wir doch recht fit und so war der verspätete Einstieg kein Problem. Allerdings war es anfangs wirklich wenig spannend: „Mensch Laila, bei dieser Laufgeschwindigkeit bin ich ja gehend schneller!“ Mit der Zeit allerdings änderte sich das: Die Gehpausen wurden weniger und kürzer, die Laufgeschwindigkeit und -distanz erhöhten sich, ohne dass wir das großartig bemerkt hätten. Laufspiele wie der berühmte „Tatzelwurm“ halfen auch, spielerisch die Kondition zu verbessern. Zwischenzeitlich hatte sich eine Pulsuhr an meinem Handgelenk eingefunden („Mann“ muss ja schließlich den Überblick behalten!) und so stellte ich an einem Sonntagmorgen fest, dass wir 7 km ohne Pause gelaufen waren. Was eine nette Gruppe und gezieltes Training so alles ausmachen! Direkter Effekt: „Wenn ich 7 km so locker laufen kann, dann geht das auch 10 km weit! Wolnzach, wir kommen!“ Der Ehrgeiz war geweckt und schon wurden Ziele gesetzt. Zuerst wäre ich zeitunabhängig mit dem Ankommen ohne Gehpausen zufrieden gewesen, aber mit jeder Woche und den erkennbaren Fortschritten wurden die Ziele ehrgeiziger, sodass ich schließlich 1h 10 Minuten als Limit anpeilte.
Der Tag des Abschlusslaufs bot dann doch so einige Überraschungen für uns Neulinge. Mehr als 2500 Läufer aller Altersklassen füllten das Stadion, überall gute Laune und freudige Erwartung. Allein schon unsere Gruppe bestand aus Läuferinnen und Läufern im Alter von unter 20 Jahren bis Mitte 70!
Laila und ich hatten beschlossen, angesichts unseres unterschiedlichen Trainingsstands doch nicht gemeinsam zu laufen, freuten uns aber auf gemeinsames Feiern am Ziel.
Und dann ging es los: Nur nicht zu schnell, hatten uns unsere Trainer eingebläut. Lasst Euch nicht von den Überholern mitreißen, lauft Eure eigene Geschwindigkeit! Gar nicht so einfach, wenn rechts und links die Leute vorbeisausen. Wie ich später feststellte, traf ich sehr viele dieser Überholer wieder - dann aber mit vertauschten Rollen, jetzt war ich der Überholer.
Unglaublich motivierend: Anscheinend hatten sich Menschen aus der ganzen Gegend an der Laufstrecke versammelt um uns anzufeuern, mit Wasser, Obst und Musik zu versorgen, vom Akkordeonspieler bis zur Bläsergruppe. Eine 10 km lange Party! Da kam gar nicht erst ein Gedanke an „laaangweilig“ auf, im Gegenteil! Und so kam dann nach einer Stunde das Ziel so langsam in Sicht. Ich stellte fest, dass ich dank der Laufparty immer schneller gelaufen war und schließlich kam ich sogar noch ein paar Minuten früher als geplant ins Ziel. Unsere ganze Lauf10-Gruppe des TS Jahn feierte schließlich als glückliche „Finisher“ den Erfolg mit einem gemeinsamen Essen... Und ein kleiner Teil davon noch bis spät in die Nacht beim Marktfest in Wolnzach.
Rückblickend finde ich es schon bemerkenswert, was man mit einer netten Gruppe Gleichgesinnter, einem gezielten Training und tollen Trainern in relativ kurzer Zeit erreichen kann!
Achim, Angela, Andi, Caro, Kerstin und Steffi: Good job! Vielen Dank dafür!
Ach ja, die Nachwirkungen für Laila und mich: Laila hat als „Finisher 2024“ die offene Rechnung von 2023 beglichen und ich bin zum Laufanhänger geworden.Ich laufe weiterhin drei Mal pro Woche, gerne auch weiter als 10 km. Wer hätte das gedacht!?
Thomas